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Kärntner Jungzüchter Workshop zum Thema Triple A


Ein Zusammenspiel von Kopf bis Klaue


Die Form bestimmt die Funktion:

 Am Betrieb der Familie Fritzer vlg. Richterhof in Ferndorf, Drautal konnten die Jungzüchter durch Referent Jake Lohmöller von aAa Weeks eine andere Art der Anpaarung im Rinderbereich, die sich sehr mit dem Phänotyp beschäftigt, kennenlernen und diese zugleich in der Praxis anwenden.


Am 30. September luden die Jungzüchter wieder zu einem Stammtisch ein, Thema diesmal: Triple A. Jake Lohmöllerist Teil des Teams von aAa Weeks, dabei ist er in der Schweiz, Österreich und in seinem Heimatland Deutschland unterwegs und stammt selbst von einem großem Milchviehbetrieb ab. „Auch bei uns zuhause ist es immer wieder Thema, welcher Stier kommt auf die Kuh? Was sind die Stärken und was die Schwächen, die wir verbessern wollen? Ich kann die Fragen der Betriebsführer nachvollziehen“, so der junge Züchter aus Norddeutschland.


Einer der ersten bei diesem Thema und auch namensgebend war Bill Weeks, der zu damaligen Zeiten schon die unterschiedlichsten Milchkühe und Kalbinnen mit dem passenden Stier, der die fehlenden Qualitäten der Kuh mit sich bringt, nach der Methodik anwendete. „Das genetische Potential einer Kuh kann sich nur so gut entfalten, wie der Phänotyp zulässt.“, so erklärte Jake Lohmöller. Die Form einer guten Kuh hängt nicht nur von einem hochangesetzten Euter oder einem geraden Rücken ab, das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ist entscheidend. Von Maul, Kopf – der eine weibliche Form haben soll –, bis zu einer breiten Brust - viel Platz bietet für Herz und Lunge - muss alles zusammenpassen.


Viele Probleme bei heutigen Milchkühen können mittels dieser Art von Anpaarung behoben werden. Die Rinder können dabei in sechs Körperformen eingeteilt: fein, hoch, offen, muskulös, breit & kompakt, die ebenso von 1-6 gereiht sind. Tiere die eher zu fein, hoch & offen neigen, fallen unter den eher schärferen Typ. Muskulöse, breite & kompakte Rinder sind in ihrer Gesamtheit runder. Dieses System kann an allen Rinderrassen angewendet werden und wird als sogenannte „Stärken-Schwächen-Analyse“ des Phänotyps eines Rindes bezeichnet. „Die besten Züchter nutzen nicht nur die Zuchtwerte, sondern auch Triple A.“, so der Vortragende. Bei dieser Methodik werden die Rinder zweimal in ihrem Leben begutachtet, einmal als Kalbin und einmal als Milchkuh. Für mehr Informationen besucht die Homepage aAaweeks.com.


Um die neu gewonnenen Informationen in der Praxis auch anwenden zu können, stellte der Betriebsführer Christof Fritzer seine Milchkühe zur Verfügung. Der Betrieb umfasst 70 Milchkühe und deren Nachzucht, der Rassen Fleckvieh und mittlerweile ein paar Brown Swiss Tieren. Nebenbei vermarktet die Familie rund 50 Stierkälber pro Jahr und auch Zuchtvieh. Sehr erwähnenswert ist auch, dass sie schon mehrere 100.000 Liter Kühe am Betrieb hatten/haben.


Fazit ist, die Tiere sind leistungsfähiger, gesünder, wirtschaftlicher und das Wichtigste - sie leben länger und wo hätte man es besser veranstalten können als auf einem Vorzeigebetrieb im Fleckviehbereich. Somit ein großes Dankeschön an Jake Lohnmöller für den sehr informativen und spannenden Vortrag zum Thema Triple A und auch der Familie Fritzer.


                                                                                 







Und nun heißt es für unsere Jungzüchter: nächster Halt Jungzüchter Event Osttirol am 28.10., wo Kärnten mit 5 Tieren vertreten sein wird.


Julia Klammer